13. Februar 2009 · Kommentare deaktiviert für Herbsttörn 2009 Teil1 · Kategorien: Allgemein

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Obwohl einige Zeit ins Land streicht, bis man in Preveza ankommt war die Reise doch recht kurzweilig.  Nach 20minütiger Busfahrt stehen wir dann endlich um 15:00 Uhr Ortszeit in der Marina Lefkas vor unserer MERLIN. Was dann kommt das kennen alle Segler zur Genüge. Die Klamotten aus den Seesäcken verstauen, Proviant einkaufen, alles zum Boot schleppen und versuchen die Sachen so geschickt unter zu bringen, dass man sie nicht erst am letzten Tag wieder findet. Der eigentliche Urlaub beginnt erst am Abend in der Taverne, wenn bei Rotwein und Meze (verschiedene Vorspeisen) so langsam der Alltagsstress weicht.

Am Sonntagmorgen, es ist der 20. September, blinzelt uns die Sonne von der Luke aus ins Gesicht. Es kann losgehen. Mooringleine los und raus aus der Marina Richtung Süden. Ein schöner Segelwind mit wenig Welle erwartet uns als wir gegen Mittag den Lefkaskanal verlassen. Perfekt für den Einstieg vor allem, wenn ein segelunerfahrener Neuling mit an Bord ist.

Wir reiten, Verzeihung kreuzen, zwischen dem Festland und Lefkas hin und her und probieren alle möglichen Segelstellungen aus bis es leicht zu regnen beginnt. Um dem Regen zu entkommen steuern wir die weite Bucht von Vlikhon an und fahren mit dem Dinghi zum Abendessen an Land. Mir ist immer wieder schleierhaft wie andere Crews ohne nasse Hosen aus dem Schlauchboot steigen können. Wir sitzen jedenfalls wieder ziemlich begossen in der Taverne. Der nasse Hintern tut der Urlaubsstimmung keinen Abbruch, im Gegenteil. Bis zum Eintreffen der ersten Speisen wurden von Ingrid dann auch alle Haus- und Hofhunde entlaust. Sogar der uralte zottelige Schäferhund hat den Sommer offensichtlich gut überstanden.torn-2-bucht-meganision

Am nächsten Morgen haben sich die Wolken verzogen und Franz steuert uns als „Skipper des Tages“ aus der Ankerbucht. Wir segeln um die Insel Meganision herum und ankern am Abend, verspannt mit zwei Landleinen, in einer Bucht im Süden der Insel. Die See ist ruhig, die Sterne funkeln.Wir sind allein. Das sind die herrlichsten Erlebnisse eines Seglers.

Am nächsten Morgen hatte Keiner rechten Appetit. Lag es am Schwell der nachts einsetzte, an der Überdosis Spaghetti mit Öl und Knoblauch oder an Bier, Wein und Ouzo?

Beim Ablegen werden die Wellen immer mächtiger, jedoch ohne den passenden Segelwind dazu. Und so motoren wir Richtung Itaka. Anders als Odysseus ttorn-2-itaka1reffen wir Itaka auf Anhieb und machen im Haupthafen des Städtchens Vathi fest. Vathi ist eine griechische Stadt wie im Bilderbuch. Da wir richtig entspannt Urlaub machen wollen und nicht zum Meilenfressen angetreten sind, legen wir einen Tag Segelpause ein und knattern mit Motorrollern quer durch die Insel.

Am nächsten Morgen geht es ein Stück zurück an die Südküste Lefkas. Die Bucht östlich Vasiliki eignet sich hervorragend zum Baden und Faulenzen. Am spätentorn-2-roller Nachmittag suchen wir uns dann aber doch ein geeigneteres Plätzchen für die Nacht. Ormos Sivota erscheint uns passend. Als wir ankommen sind wir etwas enttäuscht. Viel Rummel, wenig Atmosphäre, zugepflasterter Strand. So fahren wir weiter ins bereits bekannte Vlikhon. Eine herrlich ruhige Nacht mit glatter See, leiser Musik und den Duft von gerösteten Pinienkernen. Man kann den ganzen Abend an Deck sitzen. Wenn man will!

Am nächsten Tag, unserem letzten Segeltag, zeigt das frisch eingebaute NAVTEX Galewarning. Als wir um die Mittagszeit eine Badebucht am Festland ansteuern stehen über dem hinter uns liegendem hohen Gebirgszug von Lefkas bereits richtig dunkle Wolken. Der blaue Himmel über dem östlichen Festland ist durchsetzt von Lentis die hohe Windgeschwindigkeiten ankündigen. Wir torn-2-regenverzichten deshalb auf das letzte Bad im Meer, runden ein kleines Inselchen und machen uns auf den Rückweg. Die Entscheidung war richtig. Kaum am Steg festgemacht brach ein heftiges Gewitter mit Blitz und Donner und Starkregen über uns herein.

Na ja, so ist meiner Crew der Abschied von Griechenland nicht so schwer gefallen. Ich bleibe noch eine Woche und hole am Samstag im Austausch drei meiner Fluglehrerkollegen von Flughafen ab. Wie es dann in der zweiten Woche weiter geht, könnt ihr hier lesen.torn-2-ende